Depressionen
Allgemeines
Traurigkeit oder Depression?
Jeder Mensch erlebt im Laufe seines Lebens Phasen, in denen er niedergeschlagen und mutlos ist. Oft stecken belastende Lebensumstände wie der Verlust des Arbeitsplatzes oder persönliche Misserfolge dahinter. Manchmal reichen sogar banale Erlebnisse aus, um die Stimmung zu drücken und die Welt schwarz aussehen zu lassen. Solche Phasen der Niedergeschlagenheit in einer Lebenskrise ist keine Krankheit, sondern ein vorübergehender Rückzug, der zum Nachdenken und zur Neuorientierung benötigt wird. Auch die Trauerreaktion nach dem Tod eines geliebten Menschen stellt eine solche Rückzugsphase dar. Nach Wochen oder Monaten der Leere und Hoffungslosigkeit zeichnen sich allmählich neue Perspektiven für weitere Leben ab. Bein einer Depression entsteht dagegen ein nicht korrigierbarer Rückzug, der keine Neuorientierung zulässt und aus dem der Betroffene nicht herausfindet. Statt eines konstruktiven Nachdenkens entwickelt sich ein unaufhaltsames Grübeln, das den Patienten ständig müder und kranker werden lässt, bis ein lebensbedrohlicher Zustand eintritt.
"Die Depression ist wie ein bleierner Mantel, der sich über Körper und Geist legt."
Typische Symptome der Depression sind:
Müdigkeit, Kopf- und Rückenschmerzen, Magenbeschwerden, Druckgefühl in der Brust, chronische Missempfindungen im Oberbauch, Schlafstörungen, spastische Unterleibsbeschwerden. Appetit- oder Libidostörungen. Die typischen Schlafstörungen bei Depressionen zeichnet sich durch "zerhackten" Schlaf und frühes Erwachen mit dem "Morgentief" aus. Ständiges Grübeln, und Gedankenkreisen lässt Patienten nicht einschlafen oder nach einem frühmorgendlichen Erwachen nicht weiterschlafen. Nach einer wenig erholsamen Nacht fühlt sich der Patient sich morgens schlapp, erschöpft und niedergeschlagen. Viele Depressive werden außerdem von ständigen Ängste gequält. Manche glauben, sie seien ihren Mitmenschen eine Last, andere haben Angst vor der Zukunft oder vor unheilbaren Krankheiten. Manchmal treten Panikattacken auf, sie können ein erster Hinweis auf Suizidgefahr sein. Als Alarmzeichen sollte jeder Therapeut Schilderungen über ständig stärker werdende Gedanken der Sinnlosigkeit und der inneren Leere werten. Diesen Patienten erscheint der Tod auf Dauer als einziger Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation und als Erlösung von ihrer Qual. Eine Depression zeichnet sich durch Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit, Interesselosigkeit, Reizbarkeit, Kontaktarmut, Antriebsarmut und vegetativen Störungen (Schlafstörungen, Appetitstörungen, schlechte Verdauung, Kreislaufstörungen) aus, es muss auch immer in Betracht gezogen werden, dass evtl. eine Suizidneigung besteht. Studien belegen, dass 25 % der Diabetiker depressiv sind, bei Herzinsuffizienz-Patienten sind es 20 %, 50 % leiden nach einem Schlaganfall und 40 % der Patienten mit atypischen Schmerzen, vor allem Rückenschmerzen, leiden an Depressionen. Auch zwischen Multipler Sklerose und Depressionen besteht ein Zusammenhang.
Diagnostisch relevante Symptome der Depressionen
Definition/Symptome
Hauptsymptome:
- Depressive Verstimmung
-Verlust von Freude und Interesse
- Verminderung des Antriebs
Zusatzsymptome:
- Konzentrationsstörung
- Mangelndes Selbstwertgefühl, Vertrauen
- Gefühl von Schuld- und Wertlosigkeit
- Pessimistische Zukunftsperspektiven
- Suizidalität - Schlafstörungen
- Verminderung der Appetit
Falls nach Anamnese und körperlicher Untersuchung kein organischer Befund zu finden ist, muss ursächlich an eine Depression gedacht werden, an die sogenannte larvierte Depression.
Agitierte Depression:
Diese Form der Depression zeichnet sich durch unruhige Erregung, ängstliche Stimmung, Jammern, ruheloses Umherlaufen aus, diese Patienten wirken nicht immer depressiv.
Endogene Depression:
Diese Art der Depression ist nicht organisch bedingt, tritt familiär gehäuft auf, geht oft mit manischen Phasen einher, diese manischen Phasen können jedoch auch fehlen. Die Depression ist motivlos, es besteht eine Antriebshemmung, Denk- und Willenshemmungen, Schuld- und Versündigungsideen. Körperlich besteht oft Inappentenz, Schlafstörungen, Kreislaufregulationsstörungen und Obstipation (Verstopfung). Oft besteht eine organ-empfundene Angst (z. B. Kopf, Herz). Die endogene Depression kann infolge einer Belastung (abnormale Erlebnisreaktion ) entstehen.
Depressive Zustände können aber auch bei Schizophrenie (Persönlichkeitsstörung), Hirnorganikern (Erkrankungen mit Störungen der Funktionen des Gehirns) und psychische Erkrankungen vorkommen. Zu Beginn und Ende der depressiven Phase sind die Erkrankten besonders suizidgefährdet.
Typisch für alle Depressionen ist das phasische Auftreten. Eine Episode kann mehrere Wochen, manchmal auch Monate anhalten und geht dann wieder zurück. Bei 30 % der Patienten bleibt es bei einer einzigen depressiven Episode in ihrem Leben. Allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass eine zweite Episode folgt, größer als 50 %. Hat der Betroffene bereits drei depressive Phasen durchgemacht, liegt die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit sogar bei 90 %.
In Unterschied zu den unipolaren Depression, wechseln sich bei bipolaren affektiven Störung depressive Episoden mit manischen Phasen ab. Diese sind durch ungeheuer Tatendrang, gehobene Stimmung, fehlendes Schlafbedürfnis oder Kaufrausch gekennzeichnet. Etwa 10 % aller depressiven Patienten leiden unter diesen manischen Episoden. Wenn sich keine einzelnen Episoden erkennen lassen, sondern eine leichter ausgeprägte aber chronisch verlaufende Depression vorliegt, spricht man von Dysthymie.
Von der klassischen Depression können einzelne Verlaufsformen abgetrennt werden, bei denen man eine auslösende Ursache zu kennen glaubt. Hierzu gehören die Wochenbettdepressionen und die Depression in der Wechseljahren. In beiden Fällen werden hormonelle Umstellung für den Ausbruch der Erkrankung verantwortlich gemacht. Eine weitere Sonderform stellt die jahreszeitabhängige Depression dar. Vor allem im Herbst- und Wintermonaten kommt es durch geringer Sonnenlicht zu Verstimmungssymptome. Hier ist eine spezielle Lichttherapie von Vorteil.
Ursachen der Depressionen
Die Depression ist eine multifaktorielles Geschehen, in dem biologische, biochemische, genetische und psychosoziale Faktoren miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig ungünstig beeinflussen. Alle Faktoren führen schließlich zu neurobiologische Veränderung des Hirnstoffwechsels, die dann in eine Depression münden.
Die Rolle der Gene:
Aufgrund von Familienuntersuchungen weiß man, dass die Gene ein wichtiger biologischer Faktor für die Entstehung der Depression sind. Danach werden Verwandte eines depressiven Patienten in mindestens 20 % der Fälle ebenfalls depressiv, während die Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung bei 5 bis 10 % liegt.
Handelt es sich bei den Verwandten um eineiige Zwillinge, verdoppelt sich das Risiko sogar auf 40 %. Diese Verdopplung gilt jedoch nicht für zweieiige Zwillinge. Ein internationales Forscherteam hat vor kurzem festgestellt, dass Menschen, die die kurze Variante des Gens für den Serotonin-Transport auf ihrem Erbgut tragen, 2,5 mal häufiger depressiv werden als jene, die von ihren Eltern die lange Gen-Variante geerbt haben.
Psychologische Faktoren:
Es gibt eine Reihe psychologische Modelle, die mit der Entstehung von Depressionen in Zusammenhang gebracht werden. Das tiefe Psychologische Modell: geht davon aus dass die Wurzel der Depression in der ganz frühen Kindheit liegt. Es baut auf der Annahme auf, dass eine gestörte Beziehung zur Mutter und die unzureichende Befriedigung der kindlichen Bedürfnisse zu einer Beeinträchtigung der Entwicklung führen. Das Selbstwertproblem, unter dem vielen Depressive leiden, wird daraus hergeleitet. Die Betroffenen sind in erheblichem Maße von der Wertschätzung anderer abhängig und entwickeln eine emotionale Überbedürftigkeit, die von der Umwelt nur sehr schwer zu erfüllen ist. Diese Patienten versuchen mit hohen Leistungsnormen ihre geringe Selbstachtung auszugleichen.
Ein weiteres Model besagt: dass depressive Patienten negative Erlebnisse in der Kindheit und Jungend ein negatives Selbstbild erworben haben. Treten im späteren Leben ähnliche Situationen auf, so dass der Betroffene alles- die Umwelt, die Zukunft, und vor allem die eigene Person - negativ sieht.
Die sogenannte gelernte Hilflosigkeit ist Grundlage des dritten psychologischen Depressionsmodels. Die Patienten haben aus Erfahrungen, in denen sie versagt haben, gelernt ,dass sie unfähig sind , ihr eigenes Leben zu meistern. Ereignisse, die sie nicht kontrollieren können , oder drohende Trennungen von einem nahestehenden Menschen lösen Gefühle von Hilflosigkeit und Nichtgeliebtwerden aus. Um solchen Situationen vorzubeugen, vermeiden Patienten häufig jede Kritik an ihren Partnern und verhalten sich angepasst und perfektionistisch aus, der seine eigene Persönlichkeit aus Angst vor Verlust von Liebe und Geborgenheit über lange Jahre zurückstellt. Der dabei entstehende Druck ist jedoch auf Dauer kaum auszuhalten. sobald ein Auslöser in Form einer emotional oder Körperlich belastenden Situation hinzukommt, bricht die Depression aus.
Das neurobiochemische Model gibt einen ersten Einblick in die pathophysiologischen Abläufe im Gehirn, die zu einer depressive Erkrankung führen. Serotoninmangel führt dazu, dass bestimmte Signale nicht von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergeleitet werden können. Hier an dieser Stelle setzen die Antidepressiva (Medikamente gegen Depressionen) ihre Wirkung an. Sie erhöhen die Konzentration der Serotonin an der Synapse. Bei der manischen Phasen von bipolaren Depressionen vermutet man eine erhöhte Konzentration von Noradrenalin und Dopamin.
Depressionen scheinen auch mit einem gestörten Hormonhaushalt der Stresshormone CRH (Cortisol-freisetzendes Hormon) und Cortisol in Verbindung zu stehen. Warum diese Hormone bei Depressionen im Überschuss produziert werden, ist noch nicht endgültig geklärt. Fest steht, dass hohe Konzentrationen von CRH im Gehirn zu Angst, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörung und Schlafstörung führen, also zu Symptome, die Depressiven häufig zu finden sind. Die überschießende Produktion dieser Hormone könnte auch die typische inneren Unruhe depressive Patienten erklären.
Virus und Depressionen
Es wird vermutet, dass Depressionen in Zusammenhag mit Borna-virus steht. Das Virus ist bisher von Haus- und Nutztiere bekannt.Bie der Patienten mit einer endogenen Depressionen konnte das Virus in der akuten Phase der Erkrankung in weißen Blutzellen nachgewiesen werden. Die Forscher vermuten, dass es unter der Virusinfektion zu einer Störung des chemischen Gleichgewichts des Hirnbotenstoffe kommt.
Kreativität und Depressionen: Sind kreative Menschen anfälliger für Depressionen oder sind Depressive außergewöhnlich kreativ ?
Eine amerikanische Studie aus dem Jahre 1995 hat verblüffende Ergebnisse hervorgebracht. Im Rahmen der Untersuchung wurden die Biografien von mehr als tausend bedeutenden Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereich analysiert. Bei über zwei Dritteln der Schriftsteller, Musiker, Komponisten und Maler konnten psychiatrisch auffällige Symptome nachgewiesen werden. Damit waren dreimal mehr kunstschaffende betroffen als z. B. Naturwissenschaftler und Geschäftsleute. Vor allem eine ansonsten selten auftretende Erkrankung des Geistes und der Seele konnte bei überdurchschnittlich vielen Kreativen nachgewiesen werden: die manisch-depressive (bipolare) Form der Depression.
Es gibt auch einen Test zur Erfassung der Schwere einer Depression, kurz TSD. Hier werden 12 Fragen an den Patienten gestellt und so die Schwere der Depression festgestellt.
Testfragen TSD
1.Ich bin nervös und innerlich unruhig.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen 3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
2. Ich fühle mich leicht belästigt und verärgert.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
3. Ich fühle mich kraftlos und träge
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
4. Ich denke daran, mit dem Leben Schluss zu machen.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
5. Mein Appetit ist schlecht.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
6. Ich weine leicht.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
7. Dem anderen Geschlecht gegenüber bin ich scheu und unsicher.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
8. Ich fühle mich eingeengt und eingeschlossen.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
9. Plötzlich erschrecke ich ohne äußeren Anlaß.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
10. Ich leide darunter, mir Vorwürfe zu machen.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
11. Ich habe ohne Grund Angst.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
12. Ich fühle mich traurig.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
13. Ich fühle mich in der Ausführung mancher Arbeiten gehemmt
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
14. Ich sorge mich zu viel
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
15. Ich habe das Gefühl, dass ich das Interesse an Vielem verliere.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
16. Meine Gefühle sind leicht verletzbar
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
17. Ich habe Herzjagen (Herzrasen)
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
18. Ich fühle mich anderen unterlegen
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
19. Ich habe Schwierigkeiten ein- und durchzuschlafen
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
20. Es fällt mir schwer, Entscheidungen zu treffen.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
21.Ich blicke hoffnungslos in die Zukunft.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
22. Ich habe Konzentrationsschwierigkeiten.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
23.Ich fühle mich angespannt und überreizt.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
24. Ich denke an das Sterben und den Tod.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
25. Ich wache morgens zu früh auf
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
26. Mein Schlaf ist unruhig und gestört.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
27. Ich habe das Gefühl, dass ich mich zu allem anstrengen muss.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
28. Selbst mitten unter Leuten fühle ich mich einsam.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
29.Ich fühle mich wertlos.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
30.Ich habe Schuldgefühle.
1 Punkt = überhaupt nicht
2 Punkte = ein bisschen
3 Punkte = ziemlich stark
4 Punkte = sehr stark
Auswertung
bis 45 Punkte: keine Depression
46 - 57 Punkte: Depression fraglich, weitere Untersuchung erforderlich
ab 58 Punkte: Depression
Therapie
Die Behandlung einer Depression besteht immer in psychagogisch-psychotherapeutischen Gesprächen und je nach Art und Schwere der Erkrankung ggf. aus medikamentöser Therapie. Nach der depressiven Störung folgt mit 50 % iger Wahrscheinlichkeit eine zweite depressive Episode, auf diese mit 80 %iger Wahrscheinlichkeit eine weitere Episode. Deshalb sollte bei der medikamentösen Therapie bedacht werden, dass die Medikamente sehr lange in Einzelfällen sogar ein Leben lang eingenommen werden müssen. Depressive Erkranken müssen frühzeitig und ausreichend lange behandelt werden. Andernfalls drohen rezidivierende Verläufe, bei denen es immer schwieriger wird, einen anhaltenden Therapieerfolg zu erzielen.
Unter den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten gilt heute die Kombination von Psycho- Pharmakotherapie (Therapie mit Medikamente) als besonders erfolgreich
Psychotherapie:
Die Psychotherapie kennt zwei unterschiedliche Behandlungsansätze: den tiefenpsychologischen und den verhaltentherapeutischen Ansatz. Die klassische Tiefenpsychologie geht von der Annahme aus, dass die Gründe für eine seelische Störung in der frühen Kindheit des Patienten liegen. In einer Gesprächstherapie wird deshalb versucht , diese Ursachen zu erfassen, um sie dann mit Hilfe des Therapeuten aufzuarbeiten.
Die kognitive Verhaltenstherapie geht davon aus, dass der Depression ein erlerntes Fehlverhalten zugrunde liegt, das durch Einüben anderer Verhaltensmuster überwunden werden kann. Diese Behandlung hat sich in den letzten Jahren als besonders wirksam erwiesen.
Die medikamentöse Therapie sollte zunächst, auch wenn schnell Besserung eintritt, ein halbes Jahr fortgesetzt werden. Falls kein Erfolg eintritt, ist eine Überweisung zum Facharzt angezeigt. Neuroleptika und Benzodiazepine sollten nur symptomatisch, zusätzlich zu Antidepressiva, bei schweren Schlafstörungen bzw. wahnhaften Störungen eingesetzt werden.
Oft sind Patienten nach einem Herzinfarkt depressiv, dann besteht ( unbehandelt) ein 3,5fach höheres Sterberisiko; werden jedoch SSRI gegeben, so sinkt das Sterberisiko wieder erheblich ab.
Auch beim Diabetes mellitus finden sich oft bei erkrankten Depressionen, werden diese dann mit SSRI behandelt, ging auch die Insulinresistenz zurück.
Bei MS-Patienten kann die Gabe von dem Medikament Interferon Depressionen auslösen, ist dies der Fall sollte es, jedoch nur unter strenger klinischer Kontrolle, abgesetzt werden. Häufig werden bei Patienten durch psychische Belastungen Rückenschmerzen ausgelöst, weshalb bei dieser Erkrankung oft Schmerzmittel nicht helfen. Hier hat sich Johanniskraut bewährt.
Naturmedizin-Therapie
Zu den Therapiemöglichkeiten gehören:
1- Akupunktur: bei Depressionen werden bestimmte psychische Punkte wie Antidepressionspunkt, Entspannungspunkt, Antiaggressionspunkt und Freudepunkt gestochen. Die Akupunktur ist auch eine sehr wirksame Therapie bei Schwangerschaftsdepressionen.
2- Atemtherapie: ist auf jeden Fall empfehlenswert.
3- Ausleitende Verfahren: hier werden blutige und unblutige Zonen der Depression behandelt.
4- Bachblüten: gute Erfolge bei gemütsorientierter Behandlung bei Depressionen.
5- Eigenbluttherapie: hier werden Naturmittel zusammen mit Eigenblut gemischt und eingespritzt. Auch werden bestimmte Mittel in Form von Infusionen in die Vene gespritzt.
6- Heilfasten: hierbei ist jedoch zu beachten: die sogenannte Fastenkrise, daher nur unter erfahrenen Personen durchzuführen.
7- Homöopathie: hier werden alle seelischen, körperlichen und Umgebungsfaktoren (Arbeitsverhältnisse, familiäre) berücksichtigt und dementsprechende passende Mittel eingenommen.
8- Orthomolekulare Medizin: seelisch stabilisierend wirken Magnesium und bestimmte Vitamine. Besonders guter Erfolg bei leichten bis mittelschweren Depressionen werden mit Tryptophan erzielt.
9- Physikalische Therapie: in Form von Hydrotherapie, Bewegungstherapie, Phototherapie und Balneotherapie.
10- Phytotherapie: hier haben sich Johanniskraut und Kava Kava bewährt. Bei schweren Fällen z. B. endogenen Depressionen werden bestimmte Mittel zusammengemischt und dem Patienten verschrieben.
11- Fuß-Reflexzonen-Therapie: neutrale gesamthaft leicht tonisierende Behandlung u. a. Kopf, Solarplexus, Milz, Nebenniere, Darm, Schließmuskel.